NLP, neurolinguistisches Programmieren, ist ein Kommunikationsmodell welches auf auf Richard Bandler und John Grinder zurückgeht und vor allem in den 90ern und 2000ern eine große Beliebtheit gewonnen hat.
Ich selber habe mich sehr intensiv in meiner Vergangenheit mit NLP beschäftigt. Dieser Blog-Eintrag soll keine Einführung in das Modell NLP sein, sondern kurz meine Gedanken anreißen in wie fern NLP zu einer authentischen Kommunikation beiträgt – oder diese eher verhindert.
NLP als Beitrag zur authentischen Kommunikation (?)
Rapport-Aufbau, also der Wunsch eine Verbindung durch Verständnis aufzubauen klingt zunächst nach einer guten Möglichkeit authentische Kommunikationskanäle aufzubauen. Auch Ideen wie das Meta-Modell, also das erfragen von Überzeugungen und Weltbildern sind nicht schlecht. Genauso die Submodalitäten als Konzept zur Erkundung von internen Sinneserfahrungen.
Gleichzeitig ist es allerdings so, dass im NLP ganz häufig die (Ver)Änderung im Fokus liegt:
So hört die Interaktion nicht nach der Metamodell-Erkundung oder der Erfragung von Submodalitäten auf, sondern es gibt in der Regel einen Wunsch nach Veränderung. So werden Submodalitäten verändert (Gefühle in Farben verwandelt und die Farben so lange verändert bis sich das Gefühl verändert) um in “ideale Zustände” zu gelangen oder es wird mit Sleight Of Mouth Pattern gearbeitet um Überzeugungen zu verändern.
All das widerspricht einigen der Leitgedanken der authentischen Kommunikation. Viele NLP-Practitioner/Master, die ich kennengelernt habe verzichten auch allzu gerne darauf um Erlaubnis zu fragen. Es wird wild “NLP gemacht” um Ziele zu erreichen, Menschen zu verändern oder Produkte zu verkaufen. Das macht NLP sehr schnell zu einem lebensverneinenden Konzept, weil die Annahme hinter der Kommunikation ist “Ich muss mich/mein Gegenüber verändern.”